So können Haustiere den Alltag mit EB bereichern

Clara, 21 Jahre alt und selbst von Epidermolysis bullosa (EB) betroffen. Reiten ist ihr großes Hobby. Sie möchte Ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen, pflegenden Angehörigen und Fachkräften teilen.
Haustiere können EB-Betroffenen so viel geben und ihnen auch auf verschiedene Art und Weise helfen. Sie können in schwierigen Situationen da sein, einen trösten, von den Schmerzen ablenken oder einfach nur zuhören. Tiere sind einfach gut für die Seele jedes Menschen. Aber vor allem uns EB-Betroffenen können sie das Leben ein Stück erfreulicher machen und wie gesagt Ablenkung schaffen.
Unsere Haustiere können uns nicht nur auf der psychischen Ebene helfen, sondern es gibt auch speziell ausgebildete Therapie- oder Begleithunde die einen auch im Alltag unterstützen können. Sie können z.B. Türen oder Schubladen öffnen, etwas aufheben und noch viele weitere hilfreiche Tricks erlernen, um dem EB-Betroffenen im Alltag zu helfen.
Ich selbst habe schon mein ganzes Leben lang Kaninchen. Sie haben mich schon immer getröstet, wenn ich traurig war oder wenn ich starke Schmerzen hatte. Sie haben mir immer zugehört und sind mir treu zur Seite gestanden. Mein treuster Begleiter Schlappi, der das zutraulichste Kaninchen war, das ich je hatte, musste ich leider Anfang April diesen Jahres nach neun langen Jahren beerdigen. Seit Mitte April habe ich nun wieder zwei Kaninchen, denn ich kann nicht ohne leben. Stupsi und Lotte sind zwar noch sehr jung und noch nicht so zutraulich, aber das wird schon noch. Gute Zuhörer sind sie trotzdem und sie bringen mich durch ihre verrückten Aktivitäten immer wieder zum Lachen und lenken mich somit oft von den Schmerzen ab.
Aber nicht nur mir hilft es ein Haustier zu haben. Es gibt auch noch viele andere EB-Betroffene, dessen Leben durch ein Haustier bereichert wird und die ebenfalls hier von ihrem Leben mit einem Haustier berichten möchten.
Kati, 34J: Vor 3 Jahren haben wir uns eine Beagledame namens Sunny geholt. Sunny bereichert unser Leben in allen Dingen, auch wenn es manchmal nicht einfach ist, gerade das Spazierengehen, vor allem wenn ich eine Wunde oder Blase am Fuß habe. Nichtsdestotrotz ist die Bewegung gut für mich und besser als jedes Fitnessstudio, da man sich einfach bei jedem Wetter aufraffen muss, da gibt’s keine Diskussion! Das viele Laufen hat meine Muskeln aufgebaut und meine Kondition gestärkt. Neben der körperlichen Bewegung ist Sunny natürlich auch ein guter Tröster und Zuhörer! Tiere spüren, wenn es ihrem Besitzer nicht gut geht, und außerdem lieben und akzeptieren sie einen bedingungslos! Ich würde sie nie wieder hergeben.
Lena 25J: Seit ich denken kann hatte meine Familie Hunde. Ich bin mit ihnen aufgewachsen und hatte/habe dadurch immer treue Begleiter an meiner Seite. Schon als Baby lag ich zusammen mit unserem damaligen Hund auf der Decke und spielte. Spazierengehen ging immer mit einer extra weichen Leine und all unsere Hunde waren/sind gut erzogen und hören auch auf mich. Somit ist es mir möglich spazieren zu gehen, ohne dass sie zu stark an der Leine ziehen. Hunde sind von sich aus schon sehr feinfühlige Wesen und riechen glaube ich die Krankheit, weshalb ich bis jetzt nur positive Erfahrungen mit ihnen machen durfte und froh bin, dass meine Eltern die Doppelbelastung, krankes Kind und Hund auf sich genommen haben. Für mich wäre ein Leben ohne Hund unmöglich.
Nina, 22J: Ich habe einen Begleithund, der mir schon mehr als elf Jahre treue Dienste leistet. Da sie inzwischen schon sehr alt ist und nicht mehr so gut laufen kann, hilft sie mir nur noch auf psychischer Ebene, durch Kuscheln und einfach mit ihrer Anwesenheit. Früher konnte sie um Hilfe bellen, Schubladen und Türen öffnen. Sie hat gelernt am Rollstuhl und neben dem Therapierad zu gehen und währenddessen die Seiten zu wechseln und stehen zu bleiben. Außerdem konnte sie natürlich auch die normalen Kommandos wie Sitz, Platz, Beifuß. Ich habe ihr noch beigebracht angelehnte Türen mit der Nase zu öffnen und Leckerlies ganz vorsichtig aus der Hand zu nehmen. Früher hat sie mich außerdem oft getröstet, wenn ich geweint habe, Schmerzen hatte oder sie war stundenlang mit im Bad, wenn ich als Kind Verstopfung hatte.
Inzwischen helfen wir uns eher gegenseitig. Meist muss ich ihr mehr helfen als sie mir, denn sie ist ja schon 13,5 Jahre alt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Haustiere das Leben eines EB-Betroffenen in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen bereichern, egal ob körperlich oder psychisch.