Clara erzählt: Freundschaft gibt mir Kraft

Clara, 21 Jahre alt und selbst von Epidermolysis bullosa (EB) betroffen. Reiten ist ihr großes Hobby. Sie möchte Ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen, pflegenden Angehörigen und Fachkräften teilen.
Ich hatte aber trotzdem immer Glück, dass ich von allen so akzeptiert wurde wie ich bin und ich trotz meines Aussehens, aufgrund meiner EB nie gemobbt oder über mich gelästert wurde. Wenn mich jemand nicht mochte, dann lag es an meinem Charakter und nicht an meinem Aussehen.
Früher in der Grundschule hatte ich sehr viele Freundinnen, mit denen ich mich immer wieder getroffen habe. Später mit ca. 14 Jahren haben sich die meisten Freundschaften aufgelöst, da die anderen durch die Pubertät andere Interessen hatten und teilweise auch ziemlich zickig geworden sind.
Ich selbst kenne meine, bis heute beste Freundin schon seit dem Kindergarten. Wir kennen uns nun schon seit über 16 Jahre und haben schon viel zusammen erlebet und uns noch nie wirklich gestritten. Früher haben wir uns jeden Freitag getroffen, immer abwechselnd. In der einen Woche war ich bei ihr zu Hause und in der anderen Woche war sie bei mir. Wir haben auch eine Zeit lang zusammen einen Hip – Hop Kurs besucht und in den Ferien haben wir uns fast jeden freien Tag getroffen. Wir sind erst ab der 10. Klasse (als ich aufs Gymnasium kam) zusammen zur Schule gegangen. Vorher sind wir immer auf getrennten Schulen gewesen und ich glaube, dass das genau richtig war, denn so hatten wir uns immer viel zu erzählen. Seit dem Abi sehen wir uns leider nicht mehr so oft, da jeder mit seinen eigenen Sachen beschäftigt ist, aber das ist gar nicht so schlimm, denn wenn wir uns sehen, haben wir uns immer eine Menge zu erzählen und wir verstehen uns jedes Mal wieder so gut, als hätten wir uns erst gestern getroffen.
Bedingungslos verstehen
Und dann gibt es natürlich noch Nina, die auch von EB betroffen ist wie ich. Ich würde sagen, dass sie inzwischen auch eine beste Freundin für mich geworden ist, aber auf eine ganz andere und besondere Art und Weise. Denn ich kann mit Nina auch über alles reden, aber vor allem versteht sie mich in den Dingen sehr gut, in denen es um EB geht, denn sie erlebt ungefähr das gleiche wie ich und wenn ich Fragen habe, dann kann ich sie jederzeit anschreiben oder wenn es mir schlecht geht aufgrund von EB versteht sie mich einfach am besten und das natürlich auch umgekehrt. Denn EB ist der einzige Punkt, worüber ich mit meiner jahrelangen besten Freundin nicht wirklich reden kann, weil sie einfach kaum Erfahrung damit hat. Doch Nina versteht mich da in jeder Situation und ich freue mich jedes Mal, wenn wir uns treffen können, da sie auch die einzige Betroffene ist, die in meiner Nähe wohnt.
Deshalb finde ich, dass es sehr wichtig ist gute Freunde zu haben, die hinter einem stehen und mit denen man über alles reden kann.