Lebenserwartung
bei EB
Normale Lebenserwartung
Zwei Drittel der Kinder mit EB haben eine normale Lebenserwartung
Lebenserwartung 40 Jahre bei mittlerer Form
Bei einem Drittel der Kinder mit EB der mittleren Formen (Dystrophe EB) gehen Experten heute von einer Lebenserwartung von etwa 40 Jahren aus.
Die kleine Gruppe der Kinder, die mit schwer verlaufenden Formen der Junctionalen EB geboren wurden, sterben meist schon in den ersten beiden Lebensjahren.
Drei Aspekte erhöhen nach heutigem Stand des Wissens die Lebenserwartung
Unsichere Prognosen zur Lebenserwartung
Doch was immer Sie hier oder an anderem Ort lesen: Sie werden keine konkrete Aussage für die Lebenserwartung Ihres Kindes bekommen.
Der Umgang mit dieser Unsicherheit ist eine große, täglich neue Herausforderung. Eltern bewältigen das sehr verschieden – das ist normal. Es gibt nicht die „richtige“ Reaktion. Es ist normal, traurig zu sein, in eine Krise oder sich in die Arbeit zu stürzen, oder verzweifelt zu versuchen, alles wegzudrängen.
Die Antwort lautet: Ganz anders als Erwachsene. Der Hauptunterschied ist: Kinder haben ein positives Selbstkonzept, das oft im Gegensatz zur Sicht der Erwachsenen steht.
Selbst aktiv sein und entscheiden
Geben Sie Ihrem Kind also so früh wie möglich und so viel wie möglich die Chance, selbst aktiv zu sein oder etwas zu entscheiden – und sei es die Wahl eines Aufklebers auf dem Verband. Trauen Sie ihrem Kind etwas (mehr) zu: Kinder mit einer schweren Erkrankung haben Gleichaltrigen manches voraus und können mit hoher Disziplin Aufgaben in der Selbstversorgung übernehmen. Überlegen Sie auch, wie Sie Routinen durch winzige Abweichungen abwechslungsreicher gestalten können. Legen Sie Wert auf Freizeitaktivitäten, bei denen „etwas los ist“ oder etwas Überraschendes passiert.
Ein Vorteil kleiner Kinder ist, dass sie überhaupt keine Vorstellung von Zeit und Lebenserwartung haben. Sie erspüren nur aus der „Sorge“ der Erwachsenen, dass etwas nicht gut ist. Umso wichtiger ist Ihr positiver Fokus – er bestätigt das Kind in seiner positiven Lebenserwartung und gibt ihm Sicherheit.
Eine Lebenserwartung von vielleicht 40 Jahren können erst ältere Kinder und Jugendliche in ihrer Bedeutung realisieren. Doch auch wenn sie dieses Wissen dann haben, ist es nicht dominierend. Wichtiger ist für sie, was heute passiert und dass sie mit Gleichaltrigen ganz normal Zeit verbringen können, dass sie dazugehören. Besorgte Eltern sind „uncool“.
Anmerkung:
*Wir sprechen in diesem Text Eltern an, aber unsere Aussagen und Tipps können auch anderen Menschen helfen, die mit EB in Berührung kommen, sowie Betroffenen selbst und ihrem Umfeld
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