Astigmatismus: Tests und Diagnose
Sie haben den Verdacht, dass Ihr Kind an Astigmatismus erkrankt ist? Orthoptistinnen sowie Augenärzte und Augenärztinnen können Ihnen schnell Gewissheit geben und die Diagnose zur Hornhautverkrümmung stellen. Dabei greifen sie auf verschiedene Astigmatismus-Tests zurück. Eine Untersuchungsmethode ist die objektive Refraktion, bei der mittels Infrarot-Bild die Sehschärfe der Augen gemessen wird. Bei der subjektiven Refraktionsbestimmung wird getestet, mit welchen Gläsern Ihr Kind am besten sehen kann.
Weitere Untersuchungsmethoden, die zum Beispiel bei der Behandlung von Sehschwächen bei Erwachsenen zum Einsatz kommen, sind die Ophthalmometrie und die Hornhauttopographie. Bei der Ophthalmometrie wird der Krümmungsradius der Hornhaut sowie dessen Brechkraft vermessen. Bei der Hornhauttopographie wird mittels sogenannter Placido-Scheiben, auf die Hornhaut projizierter Ringe, gemessen und analysiert.
Wurde Astigmatismus bei Ihrem Kind festgestellt, erhalten Sie auch die dazugehörigen Werte. Damit erfahren Sie, ob Ihr Kind möglicherweise kurz- oder weitsichtig ist. Diese finden Sie in der Brillenverordnung des Augenarztes oder der Augenärztin sowie im Brillenpass der verordneten Sehhilfe. Dort wird die Stärke der vorliegenden Brechkraft in Dioptrien sowie die Achse der Krümmung in Grad wiedergegeben.
Ein unbehandelter Astigmatismus kann auch Schielen auslösen. Hier lesen Sie weitere Informationen zum Thema Strabismus. 
Hornhautverkrümmung behandeln
Astigmatismus ist bei Kindern zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. So kann nicht nur die Fehlsichtigkeit wie Weit- oder Kurzsichtigkeit korrigiert werden – Sie schaffen gleichzeitig eine wichtige Grundlage für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes. Folgende Hilfsmittel eignen sich zur Astigmatismus-Therapie Ihres Kindes.
Brille
Zur Behandlung einer regulären Hornhautverkrümmung kommen sogenannte Zylindergläser zum Einsatz. Diese sind speziell gekrümmte Brillen- oder Kontaktlinsengläser, die das einfallende Licht so brechen, dass die Krümmung der Hornhaut ausgeglichen wird. Die Hornhautverkrümmung wird durch eine Brille also wirksam behandelt.
Okklusionstherapie
Ist bei Kindern bereits eine Amblyopie, also Sehschwäche, durch den Astigmatismus entstanden – in dem Fall durch unterschiedliche Sehschärfen der Augen –, kann die Okklusionstherapie helfen, diese wieder auszugleichen. Dafür wird das stärkere Auge mit einem Augenpflaster abgeklebt. So wird das Gehirn stimuliert, sich auf die Informationen des schwächeren Auges zu fokussieren und seine Sehschärfe zu trainieren. Umso früher Sie dabei die Therapie mit Ihrem Kind beginnen, desto erfolgsversprechender ist die Behandlung.
Eine Brille oder Okklusionstherapie wird bereits bei Kleinkindern zur Astigmatismus-Therapie genutzt. Ältere Kinder und Erwachsene haben jedoch weitere Möglichkeiten zur Behandlung ihrer Hornhautverkrümmung:
Kontaktlinsen
Auch Kontaktlinsen sind eine Möglichkeit, die reguläre Hornhautverkrümmung auszugleichen. Beim irregulären Astigmatismus hingegen sind formstabile Kontaktlinsen die einzige Möglichkeit der Behandlung. Sie erzeugen einen Tränenfilm unter der Linse, der Unebenheiten der Hornhaut ausfüllt und so die korrekte Brechung des Lichts ermöglicht.
Operation
Bei Astigmatismus ist eine mögliche Behandlung die Operation, auch refraktive Chirurgie genannt. Sehr häufig findet dieser Eingriff mittels eines Augenlasers statt, der übermäßig gekrümmte Bereiche der Hornhaut abträgt. So wird die Oberfläche wieder kugelförmig und das Tragen einer Sehhilfe ist nicht mehr nötig.
Implantation
Eine weitere Art der Operation bei Astigmatismus ist das Einsetzen einer zusätzlichen Linse, sogenannter Add-on-Linsen. Sie korrigiert Brechungsfehler, die durch die Krümmung der Hornhaut entstehen.